CUPRA und ABT Sportsline – das passt! Wie es zu der Zusammenarbeit kam, was die beiden Partner voneinander denken und was sie vom neuesten gemeinsamen Projekt in der ABB-FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft erwarten – darüber sprechen Alexander Buk, Leiter Vertrieb bei der SEAT Deutschland GmbH, Johannes Fleck, verantwortlich für Produkt, Planung & Strategie bei der SEAT Deutschland GmbH, und Hans-Jürgen Abt, geschäftsführender Gesellschafter der ABT Sportsline GmbH.

Wie kam es zur Kooperation von ABT und CUPRA?

Hans-Jürgen Abt: Das begann schon in den 1990er-Jahren mit SEAT Sport. Wir haben damals bereits Leistungssteigerungen und Fahrwerkskomponenten angeboten. Der Kontakt ist nie abgerissen, und als CUPRA als eigenständige Marke gegründet wurde, war es unser großes Bestreben, mit dabei zu sein. Wir sind davon überzeugt, dass CUPRA den Nerv der Zeit perfekt getroffen hat.

Alexander Buk: Das kann ich dir gern mit ein paar Fakten belegen: Wir sind allein mit CUPRA mittlerweile bei rund zwei Prozent Marktanteil – und das nach noch nicht einmal fünf Jahren. Im Jahr 2022 zählten wir zu den am schnellsten wachsenden Marken in Deutschland.

Hans-Jürgen Abt: Wahnsinn, was CUPRA in so kurzer Zeit geschafft hat. Und wir sind froh, dass wir ein Stück weit dabei sein dürfen. Aber ihr wisst, wie das im Rennsport ist: Ein guter Start ist die perfekte Basis für ein erfolgreiches Rennen. Jetzt gilt es, das Niveau zu halten und die Marke weiterzuentwickeln. Das ist die Herausforderung der kommenden Jahre.

Hans-Jürgen Abt, geschäftsführender Gesellschafter der ABT Sportsline GmbH

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Hans-Jürgen Abt (l.) und Johannes Fleck

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Alexander Buk (Mitte) und Hans-Jürgen Abt

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Alexander Buk, Leiter Vertrieb bei SEAT/CUPRA

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Gibt es eine Erklärung für den schnellen Erfolg?

Johannes Fleck: Wir haben mit CUPRA absolut den Zeitgeist getroffen. Das belegen nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch die zahlreichen Auszeichnungen – sowohl bei Leserwahlen als auch bei Wettbewerben, bei denen Fachgremien entscheiden. CUPRA ist neu. CUPRA hinterfragt den Status quo. CUPRA ist der unkonventionelle Herausforderer.

Alexander Buk: Das Unkonventionelle ist sicher ein ausschlaggebender Punkt – das gilt fürs Design, auch fürs Preis-Leistungs-Verhältnis und für den grundsätzlichen Lifestyle: Wer CUPRA fährt, ist Teil des CUPRA Tribes, mag Herausforderungen und ist alles andere als Mainstream.

Hans-Jürgen Abt: Ihr seid ja beide befangen (lacht). Für mich als Außenstehender hat der Erfolg noch weitere Faktoren: Da ist einmal ein super Team. Die Menschen hinter der Marke bilden die Grundlage. Dann ist vor allem euer erstes eigenständiges Modell, der CUPRA Formentor, ein sportliches, interessantes, schickes Auto zu einem sehr vernünftigen Preis. Und: Man kauft nicht nur ein Auto, sondern einen Lifestyle. CUPRA steht für Sportlichkeit, Jugendlichkeit und Dynamik.

Johannes Fleck: Performance als einer der Kernwerte von CUPRA bildet die ideale Grundlage für die Zusammenarbeit mit ABT. Wir bieten bereits sehr sportliche Modelle und starke Motorisierungen an, aber ein bisschen mehr geht immer. Mit ABT wird auch noch das letzte bisschen Potenzial herausgekitzelt. Von daher war und ist ABT von Beginn an ein wichtiger Bestandteil von CUPRA.

Alexander Buk: ABT und CUPRA bilden die perfekte Symbiose. Wir kommen beide aus dem Motorsport und stehen für unkonventionelle Exklusivität. Beide Marken haben die gleichen Werte. Die Marke CUPRA hat schon für sich enormes Potenzial, dann noch gepaart mit einer Veredelung von ABT – diese Kombination ist unschlagbar. Zudem ist die Zusammenarbeit sehr angenehm und macht richtig Spaß: Wie im Motorsport arbeiten wir als ein Team. Die Menschen machen den Unterschied, wir diskutieren auf Augenhöhe und pflegen einen fairen Umgang miteinander. Alles geht schnell, pragmatisch und unkompliziert.

Hans-Jürgen Abt: Das kann ich nur bestätigen und zurückgeben. Wir verleihen den ohnehin schon sportlichen Fahrzeugen noch mal eine individuelle Note. Im Veredelungsbereich haben wir mit unserer Tradition einen großen Erfahrungsschatz. Die Marke ABT rundet das CUPRA Paket perfekt ab. Die Partnerschaft hat sich hervorragend entwickelt – auf und neben der Rennstrecke.

Johannes Fleck: Apropos Rennstrecke: Der Motorsport ist eine wichtige Brücke zwischen ABT und CUPRA. CUPRA hat ihn in seiner DNA. Und ABT steht für den Motorsport schlechthin. Diese Glaubwürdigkeit und Historie sind ein wichtiger Teil und festigen die Zusammenarbeit. Zudem gehört ABT zu den absoluten Pionieren der E-Mobilität und so waren wir gemeinsam vom Start weg mit dem Team ABT CUPRA XE in der 2020 gegründeten Extreme E dabei, der spektakulären Rennserie für vollelektrische Offroad-SUV.

Hans-Jürgen Abt: Die Extreme E ist für uns ein kleines Abenteuer. Dort wird die E-Mobilität unter extremen Bedingungen an ihre Grenzen gebracht. CUPRA hat sich dafür begeistert und wir haben gesagt: Alles klar, lasst uns das gemeinsam rocken. Die Rennserie hat großes Potenzial, und ABT hat bisher überall Pokale gewonnen, das haben wir im November, beim letzten Saisonrennen in Uruguay, schließlich auch in der Extreme E gemeinsam geschafft.

Johannes Fleck: Das war wirklich ein perfekter Saisonabschluss. Ich finde die Extreme E großartig: ein super Format, sehr spannend und mit hochkarätigen Teams. Sie hat den Schuss Progressivität und Zeitgeist, und ABT CUPRA XE ist als Team von der ersten Stunde an dabei. Erst aufzuspringen, wenn man sieht, dass es läuft – das kann jeder. Die Kunst ist es ja, vor der Welle zu sein – und das sind ABT und CUPRA zweifellos!

Hans-Jürgen Abt, geschäftsführender Gesellschafter der ABT Sportsline GmbH

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Alexander Buk, Leiter Vertrieb bei SEAT / CUPRA

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Johannes Fleck, verantwortlich für Produkt, Planung & Strategie bei SEAT / CUPRA

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Johannes Fleck, verantwortlich für Produkt, Planung & Strategie bei SEAT / CUPRA

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Vor der Welle, das war ABT auch bereits vor einigen Jahren in der Formel E, dort geht es nun ebenfalls gemeinsam um Pokale …

CUPRA hat in Deutschland eine gute Mischung aus Gewerbekundinnen und -kunden und privaten Käuferinnen und Käufern, und das möchten wir gerne beibehalten. Aktuell ist die Verteilung fast ausgewogen Hälfte-Hälfte. Mit CUPRA for Business bieten wir eine eigene Plattform für Unternehmen, über die sie das optimale Leasingangebot finden können. Denn die Anforderungen sind sehr unterschiedlich: Wir haben Großkundinnen und -kunden, die eine hohe Anzahl an Fahrzeugen für ihre Flotte suchen, aber auch kleine Unternehmen oder gar Selbstständige, die ein passendes Fahrzeug für ihre berufliche Tätigkeit benötigen. Da müssen wir als Marke gut aufgestellt sein und flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse reagieren können.

Welche gemeinsamen Projekte gibt es abseits des Rennsports?

Alexander Buk: Vom CUPRA Formentor gab es den Vierzylinder, der eine Leistungssteigerung von 310 PS29 auf 370 PS erhalten hat, sowie ein exklusives Rad, spezielles Fahrwerk und eine Abgasanlage – die 150 Einheiten waren schnell vergriffen. Im Sommer 2022 kam mit dem CUPRA Formentor VZ523 die zweite Serie: Beim Fünfzylinder sind wir von 390 PS auf 450 PS gegangen. Auch da haben wir die Stückzahl bewusst klein gehalten, weil gerade die begrenzte Verfügbarkeit interessant für die Käuferschaft ist. Tatsächlich könnten wir deutlich mehr dieser Autos verkaufen. Zudem planen wir mit dem CUPRA Formentor VZ5 eine Sonderserie, die wir gemeinsam mit ABT auflegen werden.

Johannes Fleck: Spannend ist die Frage, was künftig mit unseren elektrischen Modellen wie dem CUPRA Born, dem CUPRA Tavascan oder dem CUPRA UrbanRebel möglich ist. Eure Erfahrungen aus der Formel E und der Extreme E sind da sicher hilfreich, oder?

Hans-Jürgen Abt: Vollkommen richtig, unser Motto lautet: Von der Rennstrecke auf die Straße. Gebündelt integrieren wir diese Erfahrungen in die Autos. Und natürlich beschäftigen wir uns auch mit der Veredelung von Elektrofahrzeugen. Sound, Licht, optische Optimierungen, da gibt es genügend Potenzial. E-Fahrzeuge sind ja von der Performance her bereits sehr ansprechend. Aber jedes Fahrzeug kann man stets noch ein bisschen sportlicher gestalten.

Inwiefern profitiert der Handel eigentlich von der Partnerschaft?

Alexander Buk: So weit ich sagen kann, sind unsere Partner happy mit den Editionen, zumal auch die Profitabilität sehr gut ist. Aber mindestens genauso wichtig ist, dass dem Handel der direkte Kundenkontakt vorbehalten bleibt, da wollen wir uns nicht dazwischendrängen und ABT ebenfalls nicht.

Hans-Jürgen Abt: Richtig. Wir liefern die Performance-Pakete an den Handel, und die ABT Kooperationspartner wissen genau Bescheid, wie sie die Elemente einbauen müssen; das ist alles so angefertigt, dass jeder Mechaniker die Komponenten einbauen kann. Der Handel behält den direkten Draht zu den Kundinnen und Kunden.